Zum 3. Jahrestag der Katastrophe in der Textilfabrik in Bangladesch
Am 24.4. jährt sich die Katastrophe in der Rana-Plaza-Fabrik in Bangladesch mit über 1100 Toten zum 3. Mal.
Anlass für uns, über unsere Haltung beim Kauf von Kleidung nach zu denken.
Gewisse Verbesserungen in den Sicherheitsstandards und den Arbeitsbedingungen hat es seit der Katastrophe in Bangladesch gegeben. Doch noch immer werden dort und in anderen vornehmlich asiatischen Ländern insbesondere Frauen (und auch Kinder!) in 14-Stunden-Artbeitstagen unter härtesten Bedingungen ausgebeutet, damit wir hier billige Kleidung in Massen kaufen und immer nach der neuesten Mode gekleidet sein können.
Und das Elend beginnt nicht erst in den Textilfabriken, sondern bereits mit der Produktion von schier unendlichen Massen von Baumwolle unter Einsatz von Unmengen von Pestiziden, die sowohl den Arbeiter/innen als auch der Umwelt schwerste Schäden zufügen.
Hinzu kommt ein immenser Wasserverbrauch: So erfordert die Produktion einer konventionellen Jeans z.B. 8000 Liter Wasser!
Zugleich vergiften meist ungeklärte Abwässer Flüsse und Trinkwasser. Böden werden durch den Einsatz von Düngemitteln ausgelaugt.
Was können wir tun, wenn wir trotzdem schick sein wollen?
Hier einige Tipps:
- Weniger ist mehr: Lieber einige gute Stücke über lange Zeit benutzen, als viel Billiges schnell konsumieren!
- Wie wär’s mit „second hand“: Oft findet man gute und etwas originellere Sachen dort!
- Es muss nicht immer Baumwolle sein: Leinen und Hanf sind schick, langlebig und in der Produktion wesentlich umweltfreundlicher!
- Schließlich gibt es einen ganze Menge Umwelt- und Fairness-Siegel, die einem zumindest annähernde Sicherheit geben, mit dem Kleidungskauf weniger zur Ausbeutung von Mensch und Umwelt beizutragen:
Im Internet unter dem Stichpunkt „Faire Kleidung“, z.B. auf der Seite „Utopia.de“ werden Siegel beschrieben und verglichen.
Herauszuheben wären hier: „GOTS“, „fairtrade“ und „Fair Wear Foundation“. - Diese Siegel gibt es übrigens auch im Sport/Outdoor- Bereich, in dem sich einige Firmen positiv hervortun.
In „normalen“ Modegeschäften ist nachhaltige, sozial-verantwortungsvolle Kleidung leider noch nicht all zu viel zu finden.
Im Internet gibt es hingegen eine ganze Fülle von Anbietern, die sozial und ökologisch verantwortlich handeln und auch oft interessante Mode bieten!
Kleider machen Leute – Leute machen Kleidung
Lasst uns zu einer fairen Partnerschaft beitragen!
Corinna Muttray
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